Neuer Pate für  SoR-Projekt

(Mehr Bilder gibt es hier:)
Im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ fand am 11. April an unserer Schule während einer Feierstunde die Berufung eines neuen Paten statt.
Unser neuer Pate heißt Alexander Bytschok. Er ist 1925 geboren und  Überlebender des KZ Buchenwald. Herr Byschok kommt aus der Ukraine.
Er hat an diesem Tag den Schülern der neunten Klassen über die Zeit im KZ erzählt. Für ihn ist der 11. April ein zweiter Geburtstag. An diesem Tag wurde 1945 das KZ Buchenwald befreit. Heute gilt der Tag als Internationaler Tag der Befreiung von Häftlingen aus Konzentrationslagern.
Während der Feierstunde waren noch zwei Überlebende aus Majdanek zu Gast. Bevor wir unseren neuen Paten berufen haben, gedachten wir allen Ermordeten, aber auch den Überlebenden dieser schrecklichen Zeit mit einer Schweigeminute und überreichten unseren Gästen eine weiße Nelke.
Mit einem kleinen Programm stimmten dann die Mitglieder der Theater-AG und der Tanz-AG sowie Rustam Yusbashov, unser Gitarrenlehrer, die Anwesenden auf die feierliche Berufung ein. Herr Bytschok war sichtlich bewegt von den vielen jungen Menschen, die ihm eine solche Ehre erweisen. Das SoR-Team überreichte ihm die Berufungsurkunde und kleine Erinnerungsgeschenke.
Auch der Bürgermeister von Bad Dürrenberg, Herr Schulze, war unser Gast und begrüßte unseren Paten mit herzlichen Worten und überreichte ihm ein Erinnerungsgeschenk von Bad Dürrenberg.
Im Anschluss an die Feierstunde versammelten sich einige Mitglieder des SoR-Teams, Frau Sperber und Frau Nitsch, Frau Andrukaitiene, Herr Müller (unser stellvertretender Schulleiter), Herr Schulze und unsere Gäste zu einer Gesprächsrunde. In gemütlicher Atmosphäre erfuhren noch mehr aus dem Leben von Herrn Bytschok. Er überreichte uns ein Buch mit dem Titel „Helden des Sieges“, in dem auch über ihn erzählt wird. In diesem Buch wird auch von Anastasia Gulei erzählt, die ebenfalls das Grauen in Deutschland überlebt hat und schon mehrfach bei uns zu Gast war.
Die wichtigste Botschaft von Herrn Bytschok war immer wieder der Wunsch nach Frieden und Gesundheit. Er hofft, dass die Jugend nie solche Erfahrungen machen muss wie er und, dass sie dafür sorgen, dass nie wieder solche Menschenverachtung geschieht.
Nach unserer Gesprächsrunde fuhren wir zum Kurpark. Herr Schulze führte uns alle durch den Park und machte Ausführungen zu den wichtigsten Fakten über Bad Dürrenberg.
Zwei Tage später, am 13.4.18, trafen wir Herrn Bytschok wieder, diesmal direkt in der Gedenkstätte Buchenwald. Eine Delegation unserer Schule und eine Delegation aus der Sekundarschule Zöschen, die ebenfalls SoR-Schule ist, fuhren nach Buchenwald. Unter der Führung von Herrn Billep besuchten wir die Gedenkstätte und die Restaurationswerkstatt. Herr Billep erklärte uns sehr eindrucksvoll das Leben im Konzentrationslager. Immer wieder erinnerten wir uns bei dem Rundgang an Aussagen von Herrn Bytschok. In der Restaurationswerkstatt erfuhren wir sehr Interessantes über die Arbeit dort und über einzelne Fundstücke.
Am Nachmittag kam dann Herr Byschok dazu und wir legten gemeinsam an der Gedenkplatte am ehemaligen Appellplatz Blumen nieder. Wir waren alle sehr bewegt, als Alexander Bytschok von seinen Gefühlen übermannt, an der Gedenkplatte niederkniete und sich unter Tränen dafür entschuldigte, dass er noch lebt. Danach liefen wir zu der Stelle, an der die Baracke stand, in der er die Zeit dort verbringen musste. Immer wieder blieb er stehen und berichtete von seinen Erinnerungen.
Mit sehr emotionalen Eindrücken mussten wir uns dann viel zu zeitig verabschieden. Es war eine Begegnung, die wir nicht so schnell vergessen werden. Wir hoffen, dass Alexander Bytschok noch lange gesund bleibt und wir ihn erneut in unserer Schule begrüßen können.
Als sehr positiv habe ich im Anschluss an diese beiden Tage auch die Auswertungsgespräche in den Klassen 5a, 5b und 6a erlebt. In der Klasse 6a habe ich dabei das Kinderbuch „Chika, die Hündin im Ghetto“ vorgestellt. Ich war sehr überrascht, über wie viel Wissen die Kinder zu dem Thema verfügen und wie sachlich sie damit umgehen. Das war für mich eine sehr angenehme Erfahrung. Vielen Dank an die Klasse 6a.
Ich bedanke mich im Namen des gesamten Schulteams bei allen, die dazu beigetragen haben, dass an diesen Tagen alles sehr gut geklappt hat, besonders bei der Geschichtswerkstatt Merseburg.
Allen Schülerinnen und Schülern unserer Schule möchte ich die Botschaft von SoR-SmC in Erinnerung rufen und die Grüße und Wünsche von Herrn Byschok ans Herz legen! Es lohnt sich, friedvoll miteinander umzugehen. 
U.Nitsch
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